Krabat Wiki
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Pumphutt war ein wendischer Mühlknappe aus der Gegend von Spohla und ein guter Zauberer.

Biografie[]

In Krabats zweitem Jahr auf der Mühle im Koselbruch erzählte Andrusch zu Ostern den anderen Mühlknappen von Pumphutt.

In Andruschs Geschichte besuchte Pumphutt die Obermühle von Schleife, deren Müller sehr geizig war und seinen beiden Mühlknappen und seinem Lehrjungen kaum Nahrung gab. Der Lehrjunge weinte jeden Abend vor Hunger und alle drei hatten Wasserbeine. Da der Müller ein Papier hatte, auf dem stand, dass die Mühlknappen und der Lehrjunge ihm Geld schuldeten, konnten sie die Mühle auch nicht verlassen. Pumphutt verdingte sich für drei Wochen zur Aushilfe auf der Mühle und stellte eines Mittags den Müller zur Rede. Er hielt die Mühle an, gab sich zu erkennen und wies den Müller an, was seine Leute bekommen sollten. Nachdem der Müller geschworen hatte, dass er sich an die Liste halten würde, hob Pumphutt den Bann auf, warnte den Müller, dass die Mühle für immer still stehen würde, wenn er sich nicht an die Liste hielt, und ging. Von da an hatten die Müllerburschen auf der Obermühle von Schleife ein gutes Leben. Andrusch erzählte auch Geschichten mit anderen Müllern, die Pumphutt bestrafte. Darunter waren Müller in Bautzen, Sohrau, Rumburg und Schluckenau.

Einige Zeit später kam er während eines schwülen Hochsommertages auf die Mühle im Koselbruch und befahl Krabat, ihn zu seinem Meister zu bringen. Krabat registrierte zwar die eindeutigen optischen Hinweise, die ihm zeigen sollten, wer vor ihm stand, aber erkannte ihn trotzdem nicht. Er gehorchte seiner Aufforderung beim zweiten Mal, weil er spürte, dass eine große Macht von ihm ausging, und Pumphutt grüßte den Meister und bat ihn um Wegzehrung und ein Quartier für die Nacht. Der Meister wies ihm die Tür. Er tat so, als wolle er Hunde auf ihn hetzen, aber Pumphutt wusste, dass er keine Hunde hatte.

„Das mit den Hunden kannst du dir sparen - ich weiß, dass du keine hast.“
— Pumphutt zum Meister

Pumphutt setzte sich und Hanzo, Michal, Merten und alle anderen Mühlknappen kamen herein, denn sie hatten plötzlich das Bedürfnis gehabt, nach dem Meister zu sehen. Zunächst starrten sich die beiden Männer am Tisch an, als wollten sie jeden Moment mit Messern aufeinander losgehen, danach begann ein Kampf. Pumphutt spuckte eine rote Maus, der Meister eine schwarze. Als die schwarze Maus die rote beißen wollte, verwandelte Pumphutt die seine in einen roten Kater, der Meister seine in einen schwarzen. Die Kater griffen sich gegenseitig an; der rote Kater hatte es auf das eine Auge des schwarzen abgesehen. Als es für ihn brenzlig wurde, verwandelte der Meister seinen Kater in einen Hahn. Pumphutts Kater schreckte zurück, verwandelte sich aber einen Moment später selbst in einen Hahn. Nach kurzer Zeit gelang es dem roten Hahn, den schwarzen in die Flucht zu jagen. Nun musste der Meister Pumphutt zum Essen einladen. Er brachte auch einen Krug Rotwein aus dem Keller, aber nachdem Pumphutt diesen gekostet hatte, stellte er fest, dass er zu sauer war. Deshalb musste der Meister ihm Wein aus dem kleinen Fass rechts hinten im Eck holen, das er sich für besondere Anlässe aufgehoben hatte. Als Pumphutt genug gegessen hatte, schwenkte er den Becher, trank den Mühlknappen zu und warnte den Meister, in Zukunft genauer hinzusehen, ehe er einem Fremden die Tür wies. Anschließend verließ Pumphutt die Mühle und ging fort, ohne sich umzublicken. Beim Gehen pfiff er und sein goldener Ohrring blinkte einige Male in der Sonne auf.

Als Rache ließ der Meister die Mühlknappen Nachts arbeiten, wo sie nicht zaubern konnten und ihnen die Arbeit schwerfiel. In einer Neumondnacht im September kam der Herr Gevatter und die Mühlknappen arbeiteten für ihn. Dabei brach der Lehrjunge Witko zusammen. Michal wollte ihm helfen, der Meister schlug mit der Peitsche nach ihm, aber der Herr Gevatter verbot es ihm. Die restliche Nacht musste der Meister an Witkos Stelle arbeiten und Michal brachte Witko ins Bett. Danach durften die Mühlknappen wieder tagsüber arbeiten.

In Krabats drittem Jahr auf der Mühle baten der Scholta und die Ältesten den Meister, es schneien zu lassen, aber der Meister weigerte sich. Am nächsten Morgen lag aber doch Schnee. Juro erwähnte, dass vielleicht Pumphutt seine Hand mit im Spiel hatte.

Zu Ostern erzählte Andrusch den anderen wieder Geschichten, auch von Pumphutt.

Persönlichkeit[]

Er war ein großer Zauberer und vielleicht der größte Zauberer, den es je in der Lausitz gegeben hatte, blieb aber ein einfacher Müllerbursche, weil er keine Lust hatte, etwas Anderes zu tun. Dadurch erkannte man Pumphutt immer erst, nachdem man mit ihm zu tun gehabt hatte. Außerdem wusste er, dass der Meister ein kleines Fass Wein für besondere Anlässe aufgehoben hatte. Andrusch meinte, die Müllerburschen zusammen verstünden nicht halb so viel von der Zauberei, wie sie Pumphutt im kleinen Finger hat. Er setzte seine Zauberei ihm zum Spaß, den schlechten Meistern zum Schaden und den Müllerburschen zum Nutzen ein - auch, wenn dies bei der Mühle im Koselbruch nicht so ganz funktionierte. Pumphutt wollte frei sein und bleiben. Laut Andrusch hätte er Meister werden oder zum Beispiel bei Hof, als Amtmann oder Richter arbeiten können, aber dazu hatte Pumphutt keine Lust.

Aussehen[]

Pumphutt war groß und dürr. In einem Ohr trug er einen goldenen, schmalen Ohrring, der kaum zu sehen war, wenn er nicht in der Sonne aufblitzte. Außerdem hatte er einen Hut mit einer breiten Krempe und einem spitzen Kegel, von dem sein Name kam, da die Pumpenbauer zu seiner Zeit solche Hüte trugen. Er sah ungefähr 40 Jahre alt aus, aber er war so alt, dass niemand es wusste. Seine Hautfarbe war ein wenig dunkel und er trug ein Handbeil im Gürtel sowie ein Reisebündel über der Schulter und weite Leinenhosen. Obwohl Krabat Pumphutts Hut und seinen Ohrring gleich sah, als Pumphutt zur Mühle im Koselbruch kam, erkannte er ihn wie alle anderen erst nach dem Duell zwischen Pumphutt und dem Meister.

Hinter den Kulissen[]

  • Sein Name kommt von einer Sage aus der Oberlausitz. Sein überlieferter Vorname Martin wird im Buch nie erwähnt.
  • Im Film Krabat (2008) hat er nur einen Cameo-Auftritt und kommt sonst nicht vor und wird auch nicht erwähnt: Vor der ersten Osternacht sitzen Krabat und Merten zusammen in der Schlafkammer und Krabat fragt, wohin die Müllerburschen jeden Freitag verschwinden. Dabei halten sie eine Wunderscheibe in der Hand, auf der ein Bild von Pumphutt zu sehen ist. Wie im Buch beschrieben trägt er einen hohen spitzen Hut und einen Ohrring. Über den auf der DVD enthaltenen Audiokommentar erfährt man, dass ursprünglich geplant war, dass Merten Krabat die Geschichte von Pumphutt erzählt, was aufgrund von Kürzungen herausgenommen wurde.
  • Mit "Pumphutt und die Bettelkinder" schrieb Otfried Preußler ein Buch, in dem Pumphutt die Hauptrolle spielt.

Quellen[]

Bücher[]

Links[]

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