Krabat Wiki
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Der Meister war der Müller auf der Mühle im Koselbruch und ein mächtiger Zauberer. Zum Teil wird er auch "Schwarzer Müller" genannt. Sein echter Name ist nicht bekannt.

Biografie[]

Früheres Leben[]

Der Meister und sein Freund Jirko lernten zusammen das Müllerhandwerk auf der Mühle in Commerau. Nach ihrer Lehrzeit zogen sie durch die Lausitz, ins Schlesische und nach Böhmen und arbeiteten zu zweit für mehrere Müller. Sie gerieten in eine Schwarze Schule und lernten sieben Jahre lang das Zaubern. Einmal machte Jirko mit bloßen Händen ein Hufeisen wieder ganz, das der Kurfürst auseinander gebrochen hatte.

Beim Türkenkrieg in Ungarn war der Meister Musketier beim Heer des Kaisers, während Jirko als Zaubermeister beim türkischen Sultan arbeitete. Der Meister wollte den entführten Marschall von Sachsen aus dem Lager der Türken zurückholen. Dies gelang ihm auch, aber der Sultan sandte seinen Zauberer Jirko aus, um die Fliehenden zurückzuholen. Jirko verfolgte sie in der Gestalt eines Adlers und kam immer näher. Der Marschall fragte seinen Retter, warum er nicht auf das Untier schieße, woraufhin der Meister antwortete, dass er nichts Goldenes bei sich habe. Gewöhnliche Kugeln und Pfeile konnten nichts ausrichten. Daraufhin riss der Marschall einen Goldknopf von seinem Rock, der Meister lud seine Flinte damit und schoss. Der Adler schrie auf, als er vom Himmel fiel. In diesem Moment wurde dem Meister klar, dass er seinen Freund umgebracht hatte.

Als Müller im Koselbruch[]

Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde er Müller im Koselbruch, machte eine Schwarze Schule aus der Mühle und schloss einen Pakt mit dem Herrn Gevatter. Ab diesem Augenblick musste in jeder Silvesternacht der stärkste Bursche sterben.

Nachdem der Meister den Namen von Worschula herausfand, quälte er sie mit Alpträumen, bis sie sich aus Verzweiflung ertränkte. Danach war Tondas Kraft gebrochen und er hatte eisgraue Haare. Er starb in der Silvesternacht des nächsten Jahres.

Zuvor hatte der Meister schon verhindert, dass Janko in Gedanken mit seinem Mädchen über die Probe sprach, sodass das Mädchen Kito auswählte und Janko und das Mädchen starben.

Der Meister arbeitete nie in der Mühle, sondern gab den Mühlknappen nur Anweisungen. Nur in den Neumondnächten zwischen Neujahr und Ostern half er, wenn der Herr Gevatter kam. Freitags unterrichtete er die Mühlknappen immer in der Schwarzen Schule aus dem Koraktor. Dabei schien es ihm aber egal zu sein, wie viel sie davon behielten. Als die Mühlknappen an Krabats erstem Tag auf der Mühle frühstückten und Krabat fragte, wem die Kleider, die er auf seiner Pritsche gefunden hatte, vorher gehört hatten, antwortete Tonda, dass sie von Krabats Vorgänger stammten, der ausgelernt hatte. Der Meister kam in die Gesindestube, ließ Krabat den Satz "Wer viel fragt, der viel irrt" wiederholen und verließ die Gesindestube dann wieder.

Zu Ostern holten die Mühlknappen sich immer das Mal der Geheimen Bruderschaft, danach fiel ihnen die Arbeit tagsüber bis zum nächsten Ostern leicht. Ab und zu schickte der Meister die Mühlknappen aus, um das in der Schwarzen Schule Gelernte anzuwenden, so verkaufte Tonda einmal den in einen Ochsen verwandelten Andrusch. An Silvester von Krabats erstem Jahr war vom Meister nichts zu sehen. Krabat vermutete, dass der Meister sich in der Schwarzen Kammer eingeschlossen hatte, wie er das manchmal tat oder mit dem Pferdeschlitten unterwegs war. Als der Meister am Vorabend des Dreikönigstags wieder kam und die Mühlknappen an die Arbeit schickte, schien er zu übersehen, dass Tonda, der in der Silvesternacht gestorben war, fehlte.

In Krabats zweitem Jahr bestrafte der Meister Michal, weil Lyschko ihm erzählte, dass Michal dem Lehrjungen Witko heimlich half. Später nahm er am Radhub teil, nachdem Staschko ein neues Mühlrad gebaut hatte. Bei der anschließenenden Feier erzählte er den Mühlknappen von Jirko. Nachdem Krabat sich Juro zuliebe in ein Pferd verwandelt hatte, kaufte der Meister das Pferd und schlug es mit einer Reitpeitsche. Als Krabat sich zurückverwandelte, blieben ihm die Striemen und Wunden. Der Meister gab Krabat die Peitsche, damit er Juro bestrafen konnte, was Krabat aber nicht machte. Einmal nahm der Meister Krabat auch mit auf den Hof des Kurfürsten und überredete diesen dazu, den Krieg gegen Schweden fortzuführen.

Der Meister half beim Radhub mit. Auf der anschließenden Feier lobte er sogar Juro, dass der Braten vortrefflich sei und der Wein ein Labsal. Anschließend erzählte er den Mühlknappen von Jirko.

Nach seiner Niederlage gegen Pumphutt bestrafte der Meister die Mühlknappen, indem sie Nachts arbeiten mussten, wo sie nicht zaubern konnten und ihnen die Arbeit deswegen viel schwerer fiel. Das ging bis zu einer Neumondnacht, in welcher Witko zusammenbrach.

Am Ende von Krabats zweitem Jahr war der Meister wieder nicht anwesend und kam erst am Vorabend des Dreikönigstags wieder. Erneut schickte er die Mühlknappen an die Arbeit. Dass Michal fehlte, schien er zu übersehen.

Zu Beginn von Krabats drittem Jahr auf der Mühle kam Lobosch als Lehrjunge auf die Mühle. An seinem ersten Tag befahl der Meister ihm, es sich abzugewöhnen, zu viel zu reden und Krabat, Andrusch und Staschko, dafür zu sorgen, dass Lobosch es lernte.

Nach Mertens Fluchtversuch verhöhnte der Meister ihn und nachdem Merten versucht hatte, sich zu erhängen, sagte der Meister, dass nur er bestimmt, wer auf der Mühle stirbt.

In diesem Winter besuchte der Scholta aus Schwarzkollm mit den beiden Ältesten die Mühle, weil die Bauern Schnee auf den Saaten brauchten und wussten, dass der Meister ihnen welchen zaubern konnte. Aber der Meister weigerte sich, ihnen zu helfen und ließ Lyschko einen Zauber ausführen, sodass der Scholta und die Ältesten wegrannten, weil sie glaubten, dass Hunde sie jagen würden. Als die Bauern weg waren, lobte der Meister Lyschko für den Zauber.

In der Nacht schneite es. Der Scholta und die beiden Ältesten kamen wieder zur Mühle, um dem Meister als Belohnung zwei Schock Eier, fünf Gänse und sieben Hühner zu bringen, aber der Meister sagte, dass er ihnen nicht geholfen hatte und schickte sie wieder weg.

In der Osternacht kamen Krabat, Juro, Witko und Lobosch ohne das Mal der Geheimen Bruderschaft zurück. Der Meister zeichnete es ihnen neu auf die Stirn.

Später durfte Krabat oft ausgehen, wurde aber vom Meister ausspioniert. Juro erzählte Krabat vom Pakt mit dem Herrn Gevatter und davon, dass ein Mädchen ihn freibitten musste. Von da an trafen Krabat und Juro sich immer heimlich, wenn der Meister unterwegs war, und übten Krabats Willen. Nach Krabats Rückkehr von seinem ersten Ausgang bedauerte er, dass keiner der anderen Mühlknappen dabei gewesen war, Staschko oder Andrusch vielleicht, aber ihm wäre auch jeder andere recht gewesen. Als der Meister daraufhin fragte, ob Krabat auch Lyschko recht gewesen wäre, verneinte Krabat und beide gaben zu, Lyschko nicht ausstehen zu können.

Einmal erzählte der Meister den Mühlknappen, wie er Jirko umgebracht hatte, und ließ Krabat und Juro die Geschichte nachspielen.

In der Woche vor Weihnachten kam der Herr Gevatter noch mal. Diesmal stieg er von seinem Fuhrwerk und ging mit dem Meister in die Mühle. Danach fragte er die Mühlknappen, wer von ihnen Krabat war. Der Meister verbarg sich daraufhin drei Tage und Nächte in der Schwarzen Kammer. Am vierten Tag bot der Meister Krabat an, sein Nachfolger auf der Mühle zu werden, und sagte, dass der Herr Gevatter einverstanden sei und ihn zum Versprechen ermächtigt hatte, dass Krabat nicht der Nächste war, der sterben musste. Krabat lehnte das Angebot ab, obwohl er wusste, dass dies seinen Tod bedeuten würde, wenn die Kantorka die Probe nicht bestehen würde und dass er im Erfolgsfall nicht mehr zaubern könnte. Daraufhin sorgte der Meister dafür, dass Krabat nicht mehr zaubern konnte und schickte ihm Alpträume von einem zukünftigen Leben ohne Zauberkräfte. Am Ende jedes dieser Träume fragte der Meister Krabat, ob er heute wieder Nein sagen würde, wenn der Meister ihm anbieten würde, sein Nachfolger auf der Mühle im Koselbruch zu werden. Allerdings sah Krabat den Meister nur in seinem letzten Traum. Dieser begann mit dem Pferdehandel mit Juro, wobei der Meister dem in das Pferd verwandelten Krabat glühende Hufeisen anschlagen lassen wollte. Da der Schmiedejunge Barto Krabat den Halfter abnahm, konnte Krabat entkommen und schließlich gelang es ihm in der Gestalt eines Fuchses, den in einen pechschwarzen Gockel verwandelten Meister zu besiegen.

Es gelang Krabat, die Kantorka kommen zu lassen, um ihn freizubitten. Der Meister verband ihr die Augen und sagte zu ihr, dass sie ihren Burschen mitnehmen durfte, wenn sie ihn dem Meister zeigen konnte. Es gelang ihr, Krabat zu erkennen. Deshalb waren die Mühlknappen frei und der Meister musste sterben.

Persönlichkeit[]

Der Meister konnte sehr gut zaubern, aber nicht so gut wie Pumphutt. Er war streng mit den Mühlknappen, zum Beispiel bestrafte er Michal, als er Witko heimlich half und schlug Krabat mit der Peitsche, als er sich an Juros Stelle in ein Pferd verwandelt hatte. Darüber hinaus ließ er alle Mühlknappen zur Strafe für seine Niederlage gegen Pumphutt wochenlang Nachts arbeiten.

Für besondere Anlässe bewahrte er ein kleines Fass Wein auf. Von diesem Wein musste er Pumphutt nach seiner Niederlage gegen ihn zu trinken geben.

Wenn wandernde Müllerburschen zur Mühle kamen, hätte der Meister eigentlich die Pflicht, ihnen etwas zu Essen und ein Quartier für die Nacht zu geben. Daran hielt er sich aber nicht, sondern schickte diese Müllerburschen weg und drohte ihnen, sie mit Hunden bis nach Schwarzkollm zu hetzen, wenn sie nicht verschwinden. Weigerte ein Müllerbursche sich, zu verschwinden, benutzte der Meister seine Zauberkraft. Dadurch glaubte der Müllerbursche, von Hunden gehetzt zu werden und rannte weg.

Bei Fluchtversuchen der Burschen, egal ob im Traum oder tatsächlich, empfing der Meister die Wiederkommenden mit Spott und war auch sonst recht bärbeißig. Eine Ausnahme bildete der Tag, an dem das neue Wasserrad gehoben wurde: An diesem Tag war er redselig und bei bester Laune, was auch am Wein liegen könnte, dem er nicht ganz abgetan zu sein schien. Nach dem missglückten Duell mit Pumphutt rochen die Burschen, wie er versucht hatte, seinen Ärger zu bekämpfen.

Seine Vergangenheit mit Jirko hat er wohl nicht völlig hinter sich gelassen. Immer, wenn er auf ihn und seinen Tod zu sprechen kam, trank er noch mehr. Nachdem Krabat und Juro Jirkos Tod nachgespielt hatten, wollte der Meister anschließend alleine sein, weil er die Freude der Mühlknappen darüber, dass Juro anders als Jirko überlebt hatte, nicht ertrug.

Wie viel die Mühlknappen in der Schwarzen Schule lernten, schien dem Meister egal zu sein, abgesehen davon, dass jeder, der zu viel lernte, in der Silvesternacht sterben musste, damit er das Gelernte nicht gegen den Meister verwenden konnte. So schimpfte er nicht mit Krabat, als dieser an seinem ersten Tag in der Schwarzen Schule einen Zauberspruch wiederholen sollte und schon nach wenigen Wörtern nicht weiter wusste. Als die Mühlknappen nach der Niederlage des Meisters gegen Pumphutt nachts arbeiten mussten, waren sie beim Unterricht in der Schwarzen Schule so müde, dass sie sich kaum wach halten konnten und einige vor Erschöpfung einschliefen. Der Meister sagte nichts dazu und tadelte nur Witko einmal, als dieser von der Stange fiel. Zu Beginn von Krabats drittem Jahr auf der Mühle schwieg Merten selbst in der Schwarzen Schule, aber auch das war dem Meister egal, auch wenn es ihm auffiel. Nach Mertens Wiederkommen wies der Meister ihn darauf hin, dass es ihm egal sein, ob er spreche oder wegliefe, das Ergebnis sei nicht zu ändern: Es gibt kein Entkommen aus der Mühle ohne Erlaubnis des Meisters, nicht mal durch Selbstmord.

Laut Tonda fürchtete der Meister den Herrn Gevatter.

Aussehen[]

Er war massig und sein linkes, blindes Auge war von einem schwarzen Pflaster verdeckt. Zu Beginn jedes Jahres war sein Gesicht sehr bleich, wie mit Kalk bestrichen, aber das gab sich nach einiger Zeit. Nach seiner Niederlage gegen Pumphutt war er kalkweiß im Gesicht. Jedes Mal, wenn er sich in ein Tier oder einen anderen Menschen verwandelte, blieb er anhand des fehlenden Auges erkennbar. Besonders häufig verwandelte er sich in Greifvögel, auch in Krabats Träumen. Auch die Tiere, die er für seinen Zweikampf gegen Pumphutt herbeizauberte, hatten nur ein Auge.

Im Film Krabat (2008) trug er statt des Pflasters eine Augenklappe; wenn das blinde Auge in wenigen Momenten doch sichtbar war, war es milchig und hellblau. Die Audiodeskription beschreibt ihn als Ende fünfzig mit wirren dunklen Haaren und in einen schwarzen Mantel gekleidet.

Hinter den Kulissen[]

  • Als der Meister Krabat im Film von 2008 seine Nachfolge anbietet, wird klar, dass der Meister sehr wohl weiß, dass Krabat ein Mädchen hat. Im Buch versucht er dies nur ständig herauszukriegen, zum Beispiel durch Lyschkos Nachfragen und indem er Krabat erlaubt, an den Sonntagen auszugehen, und ihn dabei beschattet. Doch Krabat durchschaut dies und zieht Bannkreise beziehungsweise tanzt nicht ausschließlich mit der Kantorka. Auch ist dem Meister bewusst, dass Juro Krabat hilft.
  • Im Großen und Ganzen wirkt der Meister im Film weitaus nahbarer als in der Buchdarstellung. Sein Tonfall ist ruhiger und freundlicher, er ist seltener wütend und weniger höhnisch. Demgegenüber ist nahezu nichts über seine Vergangenheit bekannt; sein Freund Jirko wird nie erwähnt.
  • Im Buch schneidet er mit Tondas Messer den Strick durch, mit dem Merten sich erhängen will, während er im Film ein eigenes Messer benutzt.
  • Als der Meister Krabat im Film seine Nachfolge anbietet, bezeichnet er Tonda und Janko als Dummköpfe und Schwarmgeister, weil sie Juro vertraut haben, welcher stets andere vorausschickt, anstatt selbst zu handeln. Im Buch bezeichnet er Tonda und Michal als Dummköpfe und Schwarmgeister, weil sie sich gegen ihn aufgelehnt haben.
  • Die Reise mit Krabat nach Dresden, um dem Kurfürsten mit Rat zur Seite zu stehen, findet so in keiner Verfilmung statt. In der 1977er Fassung gibt es dafür eine abgeänderte Version: Der Meister zeigt den Burschen, wie man Tannenzapfen in Schmuck verwandelt und nimmt Krabat als Assistenten mit, als er diesen falschen Schmuck für teures Geld an die reichen Leute verkauft.

Schauspieler[]

Jahr Film/Fernsehserie Schauspieler/Synchronsprecher
1975 Die schwarze Mühle Norbert Christian
1977 Krabat (1977) Horst Kempe (Ost)

Friedrich Schütter (West)

1997 Die Legende vom Krabat Dietr Podzus
2008 Krabat (2008) Christian Redl

Quellen[]

Bücher[]

Filme[]

Oper[]

Links[]

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